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Die Heimat ruft. Und Nikolai Weber wird diesem Ruf folgen. Der 34-jährige Torhüter wird die TSV Hannover-Burgdorf am Saisonende verlassen und innerhalb
der Handball-Bundesliga zu seinem langjährigen Klub HSG Wetzlar zurückkehren. „Es ist kein Geheimnis, dass ich mich in Hannover sehr wohl fühle“, sagte Weber am Montag. „Aber ich muss auch an meine Zukunft
denken. Und zu diesem Paket, das mir die HSG geschnürt
hat, konnte ich nicht Nein sagen.“
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Denn in Wetzlar erhält der Keeper, der bis 2013
bereits zehn Jahre lang für die HSG gespielt hatte und dort zuletzt
sogar Kapitän war, einen Dreijahresvertrag
– mit der Option, anschließend eine Anstellung innerhalb des Vereins zu
erhalten. Und diese Perspektive war für Weber letztlich das
ausschlaggebende Argument, der derzeit 350 Kilometer von seiner Freundin
entfernt lebt, die in Hessen geblieben ist. „Das Sportlerleben
ist kurz, und ich möchte bald eine Familie gründen – wobei meine
Freundin als Lehrerin in Wetzlar arbeitet. Daher war der Wechsel für
mich der einzig logische Schritt."
Das konnten auch die Verantwortlichen der TSV
nachvollziehen, mit denen Weber bereits seit längerer Zeit sehr offen
über seinen bevorstehenden Wechsel
gesprochen hatte. „Dass Nikolai nach seiner Zeit bei uns zurück nach
Wetzlar gehen würde, war uns klar“, sagte Geschäftsführer Benjamin
Chatton, der den Keeper als Ergänzung zu Nationaltorwart Martin Ziemer
vor eineinhalb Jahren von den Hessen nach Hannover
geholt hatte. „Und angesichts dieses Pakets, musste er das machen.“
Wer die Nachfolge von Weber antreten wird, der
bis zum Saisonende noch einiges mit der TSV erreichen will („Wir wollen
nicht im zweistelligen Tabellenbereich
rumdümpeln“), ist derzeit noch unklar. „Wir haben sicherlich die
Zielsetzung, einen Torwart zu holen, der bereits in der Bundesliga
gespielt hat“, sagte Chatton. „Ob der dann 34, 22 oder vielleicht 27
ist, das werden wir sehen.“ Klar sei zumindest, dass die
Nachwuchskeeper aus dem eigenen Verein für diesen Schritt noch nicht
infrage kommen. „Da haben wir einige Talente. Aber so weit sind sie noch
nicht“, sagte Chatton.
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