Nach 2009 kann Martin Heuberger erneut dem Titel des
Junioren-Weltmeisters mit nach Deutschland nehmen. Das Team des
zukünftigen Nationaltrainers der deutschen A-Nationalmannschaft
setzte sich im Finale der Junioren.-WM klar gegen Dänemark durch.
Vom Anpfiff an übernahm die deutsche Auswahl das Kommando und
zeigte mit den Erst- oder Zweitligaerfahrenen Pekeler, Dissinger,
Sellin oder Steinert den Dänen klar die Grenzen auf. Die Dänen
gingen mit 0:1 in Führung und gleichen bei 3:3 – jeweils durch
Lyngaard – aus, ansonsten bestimmte die deutsche Auswahl die
Partie.
Steinert, Dissinger und Sellin erhöhten auf 7:4 (11.). Dänemark
rannte sich immer wieder an der aggressiven 6:0 Deckung
Deutschlands fest. Überhaupt blieben spielerische Höhepunkte
Mangelware, sowohl Deutschland wie auch Dänemark suchten zu sehr
den Zweikampf und den Weg durch die Mitte. Wie schon in den
vorangegangenen Spielen leistete sich Deutschland zu viele
vergebene Chancen, was Dänemark nutzte um sich wieder heranzukämpfen.
Als Michael Damgaard das 7:8 erzielt hatte, wenig später aber
verletzt kurz raus musste, traf der Berliner Erstligaspieler
Johannes Sellin zum 7:9, dann tankte sich Henrik Pekeler – in
der kommenden Runde bei Aufsteiger bergischer HC in der Eliteliga
aktiv – durch zur Drei-Tore-Führung.
Bis zur Pause verpasste das aufgrund der Ligaerfahrung im Grunde
klar überlegene deutsche Team einen weitere Vorentscheidung, das
13:10 (Dissinger) hätte deutlicher sein müssen, aber zu viele überhastete
Abschlüsse der Deutschen sowie ein schlechtes
Entscheidungsverhalten im Angriff hielten Dänemark in Reichweite.
Aber: Torwart Nils Dresrüsse untermauerte einmal mehr, dass er
einer der Besten, wen nicht der Beste Keeper des Turniers in
Griechenland war. Auf den zukünftigen Lemgoer war Verlass.
Im zweiten Durchgang fand Dänemark schneller ins Spiel, war beim
14:13 durch Rechtsaußen Patrick Wiesmach dran. Vorher hatten
Steinert und Sellin Torwart Jonas Hansen berühmt geworfen und so
den Dänen die Aufholjagd ermöglicht. Dänemark kämpfte weiter,
vor allem Mads Larsen rieb sich nun immer wieder auf. Als
Dissinger zu früh feuerte, Wiesmach zum 15:13 traf, ging noch
einmal ein Ruck durch das Team von Ole Norgaard, das beim 15:15
durch Damgaard ausgleichen konnte. Die Partie stand tatsächlich
auf der Kippe, aber nun zeigte Deutschland Klasse und das Quäntchen
mehr Erfahrung.
Der zweitligaerprobte Cornelius Maas setzte nun mit schlauen
Anspielen und beherzten Durchbrüchen Akzente, Dresrüsse stand
wie eine Mauer und Deutschland holte sich die Führung zurück:
Dissinger im Doppelschlag in Überzahl zum 17:15, Maas per
Schlagwurf und dann gegen die Hand aus dem rechten Rückraum zum
19:17. Reaktionsschnell fing Dresrüsse einen abgefangenen Ball
ab, Maas brach durch und Sellin traf per Strafwurf zum 20:17.
Ein Schock für die Dänen, die fortan nicht mehr ins Spiel zurückkehren
sollten. Sellin eroberte den Ball, Max Schubert traf aus dem
Einlaufen zur Vier-Tore-Führung und als Sellin sein eins gegen
eins zum 22:17 gewann, setzte auf der deutschen Bank sechs Minuten
vor Abpfiff der erste, noch zaghafte Jubel ein.
Es sollte nichts mehr schief gehen, die Dänen waren nun
athletisch und läuferisch fertig, Deutschland fuhr sicher den
Sieg und damit den Titelgewinn ein. Als Nils Dresrüsse dann vier
Minuten einen weiteren dänischen Fehlpass aus dem Toraus holte,
rannte der deutsche Torwart hernach flugs zur Bank, zum ersten
Abklatschen. Und spätestens als Pekeler frei vom Kreis zum 24:18
einnetzte, war der Jubel groß. Letzten Endes setzte der Kempa von
Maas zum Endstand von 27:18 den Schlusspunkt unter einen
verdienten Sieg der deutschen Junioren.
Die
DHB-Junioren haben in Griechenland alle neun Spiele gewonnen.
Platz drei sicherte sich Tunesien durch ein 24:18 gegen Ägypten.
TW
Nils Dresrüsse wurde nach dem Endspiel zum besten Torwart des
Turniers gekürt.
Er
legte eine fast unglaubliche Quote von 45 Prozent gehaltener Bälle
auf das Parkett.
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